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14.06.2003 - 26. Stammtisch + 2. Vortrag: Diskussionsrunde mit Hans-Werner Auer über Vogelspinnenzucht, Schwerpunkt Baumbewohner

Besuch in Berlin

Am 14. Juni 2003 gegen 12.00 Uhr war es soweit: Von den BerlinSpinnen sehnsüchtig erwartet klingelten Hans-Werner Auer (HW) nebst Frau -fast auf die Minute pünktlich- an Hagens Wohnungstür. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir (Hagen und Martin) mit ihnen erst einmal zum bereits gebuchten Hotel, unsere Gäste sollten schließlich nach den Anstrengungen und Mühen eines Vortrages nicht sofort wieder auf die nächtliche Autobahn geschickt werden. Zunächst erfolgte allerdings noch eine größere Umladeaktion, diverse Boxen, Styroporkisten und Terrarien, prall gefüllt mit Tieren, wollten zum Weitertransport zum Ort des Stammtisches in meinem Auto verstaut werden. Bei der Menge an Kisten ist es als ein Wunder zu deuten, dass HW für seine Frau noch den Beifahrersitz frei gelassen hatte!

Nach einer kurzen Ruhepause für die beiden Gäste ging es dann erst einmal in ein italienisches Restaurant. Während wir uns dort stärkten und das schöne Wetter genossen, bauten die übrigen BerlinSpinnen schon die schwere Technik für den Vortrag auf...ja, gute Leute muss man haben.

Zum vereinbarten Zeitpunkt waren wir dann aber auch vor Ort. HW öffnete sogleich auch seine Schatzkästchen und überreichte Gastgeschenke in Form kleiner achtbeiniger Krabbler. Schon vor Beginn des eigentlichen Vortrages wurde er mit Fragen gelöchert....



Dann begann aber auch schon der offizielle Teil unseres besonderen Stammtisches: Wie üblich durften wir zunächst Hagens interessanten Ausführungen zu organisatorischen Sachen lauschen... dieser Monolog ging dann nahtlos in eine kurze Vorstellung unserer Gäste über. Wer öfter im Internet und den einschlägigen Foren zum Thema Vogelspinnen unterwegs ist, wird sicherlich schon über Postings von HW "gestolpert" sein. Die Art, dort sein Wissen rüberzubringen, ist sicherlich legendär, macht doch der korrekte Einsatz von Ironie, Sarkasmus und Zynismus die Sache erst unterhaltsam ;-)



Für seinen Vortrag selbst hatte HW eine ordentliche Anzahl von Bildern mitgebracht, um das Frage-Antwort-Spiel visuell untermauern zu können. Im Vordergrund standen die praktischen Belange einer erfolgreichen Vogelspinnenhaltung und -zucht, deren Ausmaß bei HW die Sammlungen der meisten (oder wahrscheinlich von allen) um Längen überschreiten wird. Es kamen die unterschiedlichsten Themen zur Sprache. So zur Haltung allgemein: Temperaturen, Licht oder kein Licht, Feuchtigkeit, Terrarieneinrichtung usw.. Zur Zucht: Zeitpunkt der Verpaarung, Haltungsbedingungen zum Kokonbau, simulierte Winterpausen, Zeitigung des Kokons und Haltung der geschlüpften Nymphen.

Ich glaube, jeder der anwesenden Zuhörer hat eine Menge an Informationen mitnehmen können. Ein Hauptpunkt, der sicherlich bei einigen den Umgang mit unseren Tieren grundlegend ändern wird hieß: "Minimalismus". Wohl kaum eine Spinne ist z.B. artgerecht zu halten, wenn der Pflegeaufwand übertrieben wird. Ein tägliches Wechseln des Wassers im Trinknapf wird - so gut es auch gemeint sein mag - nur mehr dazu beitragen, dass die Spinne regelmäßig gestört wird ohne dass es einen wesentlichen Vorteil für das Tier bedeutet (wer reicht schon in freier Wildbahn einer Spinne täglich frisches Wasser). Ebenso verhält es sich mit unnötigen Putzaktionen oder dem Betreiben umfangreicher (aber nicht unbedingt genauer) Messtechnik zur Überwachung der Lufttemperatur und -feuchte und der damit verbundenen Versuche, diese stets in den "Idealbereich" zu bringen, wo dieser auch immer liegen mag.



Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich das Öffnen eines Kokons, den HW extra für den Besuch in Berlin seiner Stromatopelma calceatum "geklaut" hatte und das anschließende Umsetzen der Kleinen in den Aufzuchtbehälter. Für jemanden, der bis jetzt noch keine Vogelspinnen nachgezogen hat, war dies sicherlich ein Anreiz bzw. trug dazu bei, evtl. vorhandene Vorbehalte abzubauen.

Einen netten Ausklang fand der Tag noch beim Besuch eines mitten in Berlin gelegenen Biergartens, in dem natürlich weiter über das "Thema Nr.1" gefachsimpelt wurde.

Nochmals besten Dank an Hans-Werner und seine Frau für den Besuch in Berlin.

Martin S.

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